Die Metallbearbeitungsbranche verarbeitet den Werkstoff Metall, bearbeitet diesen und stellt geformte Werkstücke her. Diese Werkstücke werden nach vorgegebenen Zeichnungen, in denen geometrische Berechnungen und Oberflächenbeschaffenheiten beschrieben werden, gefertigt. Unter Beachtung gewisser Toleranzen werden aus Metall Erzeugnisse produziert, die funktionsfähig miteinander arbeiten können. Die Metallbearbeitungsbranche zählt demnach zur Fertigungsbranche.
Die Branche untergliedert sich in industrielle und handwerkliche Bearbeitung. Handwerkliche Bearbeitung ist zum Beispiel die Herstellung von Schmuck oder die Erstellung von Kunstgegenständen aus Metall. Die industrielle Fertigung erfolgt im Serienbau bei Automobilen, Schiffen, Flugzeugen, Brücken, Werkzeugmaschinen, usw.
Die Metallbearbeitung unterscheidet nach verschiedenen Verfahren. Das Sägen, Bohren, Fräsen, Drehen, Schleifen, Gravieren, usw. ist spanabhebend. Das Stanzen, Biegen, Walzen, Treiben, Schmieden, Ziehen, Ätzen, Punzieren, Gießen, usw. ist nicht spanabhebend. Dann gibt es noch das verbindende Verfahren, dass durch Schweißen, Kleben, Löten, Plattieren, usw. erreicht wird. Es wird auch nach Art der Metalle unterschieden. Hier gibt es zum Beispiel Edelmetalle, Leichtmetalle, Schwermetalle, Nichteisenmetalle, usw.
Durch die unterschiedlichen Verfahren in der Metallbearbeitungsbranche haben sich auch die verschiedensten Berufe gebildet, wie z. B. Schmiede, Metallbauer, Schlosser, Dreher, Fräser, Zerspanungsmechaniker, usw. Für die Erlernung der meisten dieser Berufe wird nach einem Schulabschluss eine Lehrzeit von bis zu 3,5 Jahren benötigt. Nach erfolgreichem Abschluss dieser Lehre kann in einigen dieser Berufe anschließend die Ausbildung zum Meister gemacht werden. Der Meister ist der höchste Ausbildungsstand und berechtigt zur Führung von Personal.
Bereits ca. 8000 Jahre v. Chr. sind die ersten Kenntnisse der Menschheit in der Metallbearbeitung bekannt. Es wurde handgefertigter Schmuck aus diesem Zeitraum gefunden. In der frühen Kupferzeit (ca. 4000 v. Chr.) wurden in Knossos (Griechenland) Metallspiegel, Beile aus Kupfer, Grabbeigaben (Dolche aus Kupfer und Schmuck aus Gold) und erste Gegenstände aus Eisen, gefunden. In der Bronzezeit (1700 – 800 v. Chr.) wurden Metalle immer öfter und häufiger eingesetzt. Es wurden Streitwagen, Waffen, Denkmale, Münzen, Werkzeuge und sogar die ersten Verbindungen im Bauwesen (Metallklammern zum Verbinden von Marmorteilen) hergestellt. Erst im 19. Jahrhundert hielt die Industrialisierung ihren Einzug. Mithilfe von Hochöfen, die mit Holzkohle oder Koks angefeuert wurden, war man in der Lage Metalllegierungen herzustellen, die mit neuen Verfahren bearbeitet werden konnten. Mit der Nutzung der Dampfkraft konnte Metall in großem Stil gewalzt und gezogen werden, um damit größere Bauten wie Brücken, Schiffe, Wolkenkratzer, Eisenbahnen, Schienennetze, usw. zu erstellen. Hochöfen und Dampfkraft haben nach etwa 100 Jahren an Bedeutung verloren. Regenerativfeuerung (Siemens-Martin-Ofen) und moderne Werkzeugmaschinen werden heute zur Metallproduktion und -bearbeitung eingesetzt.